Was kostet ein Stiftzahn? Preisübersicht für Patienten

Was kostet ein Stiftzahn? Preisübersicht für Patienten

Wenn ein Zahn stark beschädigt ist und eine herkömmliche Füllung nicht mehr ausreicht, kann ein Stiftzahn die Rettung sein. Doch viele Patienten sind verunsichert, wenn es um die Kosten dieser zahnmedizinischen Behandlung geht. Die Preise für einen Stiftzahn variieren erheblich und hängen von verschiedenen Faktoren ab.

Ein Stiftzahn (auch Stiftaufbau genannt) besteht aus einem im Wurzelkanal verankerten Stift und einem darauf aufbauenden Zahnersatz. Diese Konstruktion dient dazu, stark geschädigte Zähne zu stabilisieren und eine Basis für weitere prothetische Versorgungen wie Kronen zu schaffen.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Kosten auf Sie zukommen können, welche Faktoren den Preis beeinflussen und welche Möglichkeiten der Kostenübernahme durch die Krankenkassen bestehen. So können Sie besser einschätzen, mit welchen finanziellen Belastungen Sie bei dieser Behandlung rechnen müssen.

Was genau ist ein Stiftzahn und wann wird er benötigt?

Ein Stiftzahn kommt zum Einsatz, wenn ein Zahn so stark geschädigt ist, dass nicht mehr genügend natürliche Zahnsubstanz vorhanden ist, um einen konventionellen Zahnaufbau oder eine Krone zu befestigen. Dies ist häufig nach einer Wurzelbehandlung der Fall, wenn der Zahn von innen geschwächt ist.

Der Stiftzahn besteht aus zwei Hauptkomponenten: Dem Wurzelstift, der im Wurzelkanal verankert wird, und dem Aufbau, der die Basis für die spätere Versorgung mit einer Krone bildet. Je nach Material und Herstellungsart unterscheidet man zwischen konfektionierten Stiften (vorgefertigte Standardgrößen) und individuell angefertigten Stiftaufbauten.

Laut aktuellen Studien haben Stiftzahnversorgungen bei korrekter Ausführung eine durchschnittliche Haltbarkeit von 7-10 Jahren, wobei individuelle Faktoren wie Mundhygiene und Kaubelastung eine entscheidende Rolle spielen.

Die Notwendigkeit eines Stiftzahns wird in folgenden Situationen geprüft:

  • Nach einer Wurzelbehandlung mit starkem Substanzverlust
  • Bei abgebrochenen Zähnen mit freiliegender Pulpa
  • Bei stark kariös zerstörten Zähnen
  • Als Vorbereitung für eine Kronenversorgung

Kostenfaktoren bei einem Stiftzahn

Die Kosten für einen Stiftzahn setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen und können je nach individueller Situation erheblich variieren. Zu den wichtigsten Preisfaktoren zählen:

Das verwendete Material spielt eine entscheidende Rolle bei der Preisgestaltung. Stiftzähne können aus verschiedenen Materialien gefertigt werden, darunter Metall (z.B. Titan), Glasfaser, Keramik oder Gold. Jedes Material hat seine spezifischen Vor- und Nachteile hinsichtlich Stabilität, Ästhetik und Verträglichkeit.

Die Herstellungsart beeinflusst ebenfalls den Preis. Konfektionierte Stifte sind in der Regel kostengünstiger als individuell im Labor angefertigte Stiftaufbauten. Letztere werden exakt an die anatomischen Gegebenheiten des Zahns angepasst und bieten oft eine bessere Passform.

Auch die Komplexität des Falls wirkt sich auf die Kosten aus. Bei schwierigen anatomischen Verhältnissen oder wenn zusätzliche Maßnahmen wie eine Wurzelbehandlung erforderlich sind, erhöht sich der Behandlungsaufwand und damit der Preis.

Preisübersicht: Was kostet ein Stiftzahn?

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Kosten für verschiedene Arten von Stiftzähnen in Deutschland. Bitte beachten Sie, dass es sich um Richtwerte handelt, die je nach Region, Praxis und individueller Situation variieren können.

Art des Stiftzahns Material Durchschnittliche Kosten Kassenanteil (gesetzlich)
Konfektionierter Stift Metall (Titan) 80 – 150 € Festzuschuss möglich
Konfektionierter Stift Glasfaser 100 – 200 € Festzuschuss möglich
Individueller Stiftaufbau Nicht-Edelmetall 200 – 350 € Festzuschuss möglich
Individueller Stiftaufbau Edelmetall/Gold 300 – 500 € Festzuschuss möglich
Individueller Stiftaufbau Keramik/Zirkon 350 – 600 € Festzuschuss möglich

Wichtig: Diese Preise beziehen sich nur auf den Stiftaufbau selbst. Die Kosten für eine anschließende Kronenversorgung kommen noch hinzu und liegen je nach Material zwischen 300 und 1.200 Euro pro Krone.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Bei gesetzlich Versicherten übernimmt die Krankenkasse einen Teil der Kosten in Form eines Festzuschusses. Dieser orientiert sich an der sogenannten Regelversorgung, die in der Regel einen einfachen Stiftaufbau aus Nicht-Edelmetall vorsieht.

Der Festzuschuss deckt etwa 50-65% der Kosten der Regelversorgung ab. Bei regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen (Bonusheft) kann sich dieser Zuschuss auf bis zu 75% erhöhen. Den verbleibenden Eigenanteil müssen Patienten selbst tragen.

Entscheiden Sie sich für eine höherwertige Versorgung (z.B. Keramik oder Gold), bleibt der Festzuschuss gleich, und Sie müssen die Mehrkosten vollständig selbst übernehmen. Privat Versicherte erhalten je nach Tarif und Versicherungsumfang eine teilweise oder vollständige Erstattung der Kosten.

  1. Gesetzliche Krankenkasse: Festzuschuss für die Regelversorgung
  2. Private Krankenversicherung: Erstattung je nach Tarif
  3. Zahnzusatzversicherung: Kann einen Teil der Eigenleistung abdecken
  4. Härtefallregelung: Bei geringem Einkommen höhere Zuschüsse möglich

Finanzierungsmöglichkeiten für Stiftzähne

Wenn die Eigenkosten für einen Stiftzahn Ihr Budget übersteigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Behandlung dennoch zu realisieren. Eine Zahnzusatzversicherung kann einen erheblichen Teil der Kosten übernehmen, allerdings muss diese bereits vor der Diagnose abgeschlossen worden sein.

Viele Zahnarztpraxen bieten zudem Ratenzahlungen an, die es ermöglichen, die Kosten über einen längeren Zeitraum zu verteilen. Alternativ können spezielle Dentalfinanzierungen in Anspruch genommen werden, die oft günstigere Konditionen bieten als herkömmliche Bankkredite.

Bei check.dental bieten wir eine umfassende Beratung zur Zahnfinanzierung an. Unser Service hilft Ihnen, die für Sie optimale Finanzierungslösung zu finden und unterstützt Sie bei der Beantragung. Zudem können wir mit unserem Kostenrechner vorab eine realistische Einschätzung der zu erwartenden Kosten geben.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Stiftzahn kostet je nach Material und Herstellungsart zwischen 80 und 600 Euro
  • Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt einen Festzuschuss für die Regelversorgung
  • Höherwertige Materialien wie Keramik oder Gold verursachen höhere Eigenkosten
  • Zahnzusatzversicherungen können einen Teil der Kosten abdecken
  • Finanzierungsmöglichkeiten wie Ratenzahlung oder Dentalfinanzierung können die finanzielle Belastung reduzieren

Fazit

Die Kosten für einen Stiftzahn variieren erheblich je nach Material, Herstellungsart und individueller Situation. Während einfache konfektionierte Stifte bereits ab 80 Euro erhältlich sind, können hochwertige individuelle Stiftaufbauten aus Keramik oder Gold bis zu 600 Euro kosten. Hinzu kommen die Kosten für die anschließende Kronenversorgung.

Die gesetzliche Krankenversicherung beteiligt sich mit einem Festzuschuss an den Kosten, der jedoch in der Regel nicht die gesamte Behandlung abdeckt. Für eine optimale Versorgung ist daher oft ein finanzieller Eigenanteil notwendig.

Um die finanzielle Belastung zu reduzieren, lohnt es sich, verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen. Bei check.dental unterstützen wir Sie gerne bei der Kostenplanung und beraten Sie zu Finanzierungsoptionen. Unser Online-Zahnarzt kann Ihnen zudem eine unverbindliche Zweitmeinung geben, um sicherzustellen, dass die vorgeschlagene Behandlung für Ihre Situation optimal ist.

Weiterführende Links

Check.dental - Online Sprechstunde

Alexander Andreev
Zahnarzt & Gründer Check.dental