Was gegen Karies tun: Effektive Vorbeugung für gesunde Zähne

Was gegen Karies tun: Effektive Vorbeugung für gesunde Zähne

Karies zählt zu den häufigsten Zahnerkrankungen weltweit und betrifft Menschen jeden Alters. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Vorsorge und Pflege lässt sich Karies effektiv vorbeugen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Karies entsteht, welche Maßnahmen Sie selbst ergreifen können und wann professionelle Hilfe notwendig ist.

Karies beginnt oft unbemerkt und kann ohne rechtzeitige Behandlung zu Zahnschmerzen, Entzündungen und sogar Zahnverlust führen. Die Erkrankung entsteht durch das Zusammenspiel von Bakterien, Zucker und unzureichender Mundhygiene. Bakterien im Zahnbelag (Plaque) wandeln Zucker in Säuren um, die den Zahnschmelz angreifen und mit der Zeit Löcher verursachen.

Besonders wichtig ist es, frühzeitig zu handeln. Denn im Anfangsstadium kann Karies noch gestoppt oder sogar rückgängig gemacht werden. Mit den richtigen Präventionsmaßnahmen und regelmäßigen Zahnarztbesuchen können Sie Ihre Zahngesundheit langfristig erhalten und kostspielige Behandlungen vermeiden.

Wie entsteht Karies und welche Anzeichen gibt es?

Karies entwickelt sich in mehreren Phasen. Zunächst bildet sich Plaque auf den Zähnen – ein weicher, klebriger Belag aus Bakterien, Speichelbestandteilen und Nahrungsresten. Die Bakterien in der Plaque, insbesondere Streptococcus mutans, produzieren bei Zuckerzufuhr Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und Mineralien aus dem Zahn lösen.

Dieser Prozess, die sogenannte Demineralisierung, führt zunächst zu weißlichen oder bräunlichen Verfärbungen auf der Zahnoberfläche. In diesem frühen Stadium kann der Prozess noch umgekehrt werden. Wird die Karies jedoch nicht behandelt, dringt sie tiefer in den Zahn ein und erreicht schließlich das Zahnbein (Dentin) und möglicherweise die Zahnpulpa mit den Nerven.

Laut der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie haben 98,3% der Erwachsenen in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Karieserfahrung gemacht. Die gute Nachricht: Die Kariesprävalenz ist in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen – ein Erfolg der verbesserten Prävention.

Achten Sie auf folgende Anzeichen, die auf Karies hindeuten können:

  • Weiße oder braune Flecken auf den Zähnen
  • Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Süßem, Heißem oder Kaltem
  • Schmerzen beim Kauen oder Beißen
  • Sichtbare Löcher oder Grübchen in den Zähnen
  • Zahnschmerzen ohne erkennbaren Auslöser

Effektive Maßnahmen zur Kariesprävention im Alltag

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Mundhygiene und einigen einfachen Gewohnheiten können Sie Karies wirksam vorbeugen. Regelmäßige und gründliche Zahnpflege ist dabei der wichtigste Faktor. Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich für zwei Minuten mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta.

Verwenden Sie Zahnseide oder Interdentalbürsten, um auch die Zahnzwischenräume zu reinigen, die mit der Zahnbürste nicht erreicht werden können. Hier siedeln sich besonders gerne Bakterien an, die Karies verursachen können. Idealerweise sollten Sie die Zahnzwischenräume einmal täglich reinigen.

Ihre Ernährung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Kariesprävention. Reduzieren Sie den Konsum von zuckerhaltigen Speisen und Getränken, besonders zwischen den Mahlzeiten. Nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel sollten Sie etwa 30 Minuten warten, bevor Sie die Zähne putzen, da der Zahnschmelz durch die Säure vorübergehend aufgeweicht ist.

Fluorid ist ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen Karies. Es stärkt den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe. Neben fluoridhaltiger Zahnpasta können auch Fluoridgele oder -spülungen sinnvoll sein – sprechen Sie darüber mit Ihrem Zahnarzt.

Professionelle Maßnahmen und Behandlungen gegen Karies

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind unverzichtbar, um Karies frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Experten empfehlen, mindestens zweimal jährlich zur Kontrolle zu gehen. Bei diesen Terminen kann Ihr Zahnarzt beginnende Karies entdecken, bevor sie Beschwerden verursacht.

Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) sollte idealerweise ein- bis zweimal jährlich durchgeführt werden. Dabei werden Zahnbeläge und Verfärbungen entfernt, die bei der täglichen Zahnpflege nicht beseitigt werden können. Die PZR reduziert nachweislich das Kariesrisiko und beugt auch Zahnfleischerkrankungen vor.

Für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene mit erhöhtem Kariesrisiko kann eine Fissurenversiegelung sinnvoll sein. Dabei werden die Grübchen und Furchen der Backenzähne mit einem speziellen Kunststoff versiegelt, sodass Bakterien keinen Nährboden finden.

Bei bereits vorhandener Karies ist eine zeitnahe Behandlung wichtig, um ein Fortschreiten zu verhindern. Je nach Stadium der Karies kommen verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz:

Kariesstadium Behandlungsmethode Ziel der Behandlung
Initialkaries (Frühstadium) Remineralisierung, Fluoridierung Natürliche Reparatur des Zahnschmelzes
Schmelzkaries Minimalinvasive Verfahren, kleine Füllungen Entfernung der Karies, Erhalt von gesunder Zahnsubstanz
Dentinkaries Füllungen (Komposit, Keramik, Amalgam) Entfernung der Karies, Wiederherstellung der Zahnfunktion
Tiefe Karies mit Pulpabeteiligung Wurzelkanalbehandlung, Krone Erhalt des Zahns trotz Nervbeteiligung
Nicht erhaltungswürdiger Zahn Extraktion, ggf. Zahnersatz Verhinderung von Folgeerkrankungen, Wiederherstellung der Kaufunktion

Kariesprävention bei Kindern und Jugendlichen

Kinder sind besonders kariesanfällig, da der Zahnschmelz ihrer bleibenden Zähne in den ersten Jahren nach dem Durchbruch noch nicht vollständig ausgereift ist. Zudem haben Kinder oft eine Vorliebe für Süßigkeiten und können die Zahnpflege noch nicht so gründlich durchführen wie Erwachsene.

Die Zahnpflege sollte bereits mit dem ersten Milchzahn beginnen. Verwenden Sie zunächst eine reiskorngroße Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta, ab dem zweiten Geburtstag eine erbsengroße Menge. Unterstützen Sie Ihr Kind beim Zähneputzen bis zum Grundschulalter und kontrollieren Sie das Ergebnis auch danach noch regelmäßig.

Besonders wichtig ist die Aufklärung über zahngesunde Ernährung. Limitieren Sie zuckerhaltige Snacks und Getränke und bieten Sie stattdessen Alternativen wie frisches Obst, Gemüse oder ungesüßte Getränke an. Achten Sie auch auf versteckte Zucker in vermeintlich gesunden Lebensmitteln wie Fruchtjoghurts oder Müsliriegeln.

Nutzen Sie die Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt, die für Kinder und Jugendliche von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Diese umfassen neben der Kontrolle auch individuelle Prophylaxemaßnahmen wie Fluoridierung und Fissurenversiegelung.

Moderne Diagnostik und innovative Behandlungsansätze

Die Kariesdiagnostik hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Neben der visuellen Untersuchung und dem Abtasten mit Sonden kommen heute moderne Verfahren zum Einsatz, die Karies bereits im Frühstadium erkennen können:

  1. Laserfluoreszenz-Verfahren (z.B. DIAGNOdent): Erkennt selbst kleinste kariöse Veränderungen
  2. Digitales Röntgen: Geringere Strahlenbelastung bei verbesserter Bildqualität
  3. Transillumination: Durchleuchtung des Zahns zur Erkennung von Approximalkaries
  4. Intraoralkameras: Hochauflösende Bilder zur besseren Patientenaufklärung
  5. Kariesrisikotest: Bestimmung der individuellen Kariesanfälligkeit

Auch bei der Behandlung gibt es innovative Ansätze. Die minimalinvasive Kariestherapie zielt darauf ab, möglichst viel gesunde Zahnsubstanz zu erhalten. Verfahren wie die Kariesinfiltration können beginnende Läsionen stoppen, ohne dass gebohrt werden muss. Dabei wird ein spezieller Kunststoff in die porösen Bereiche des Zahnschmelzes eingebracht.

Für Patienten mit erhöhtem Kariesrisiko, etwa aufgrund von Mundtrockenheit oder bestimmten Erkrankungen, können individuelle Präventionsprogramme erstellt werden. Diese umfassen häufig spezielle Fluoridpräparate, antibakterielle Mundspülungen oder Ernährungsberatung.

Das Wichtigste zur Kariesprävention auf einen Blick

  • Zweimal täglich gründlich Zähne putzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta
  • Täglich Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten reinigen
  • Zuckerkonsum reduzieren und auf zahngesunde Ernährung achten
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt (2x jährlich)
  • Professionelle Zahnreinigung in regelmäßigen Abständen
  • Bei Unsicherheiten oder für eine individuelle Beratung können Sie jederzeit den Online-Zahnarzt von check.dental konsultieren

Fazit: Kariesprävention lohnt sich

Karies ist eine vermeidbare Erkrankung, die mit der richtigen Vorsorge und Pflege effektiv verhindert werden kann. Die Kombination aus gründlicher häuslicher Zahnpflege, zahngesunder Ernährung und regelmäßigen Zahnarztbesuchen bildet die Basis für gesunde Zähne ein Leben lang.

Sollten Sie dennoch einmal mit Karies konfrontiert sein, ist eine frühzeitige Behandlung entscheidend, um größere Schäden zu vermeiden. Bei Fragen zur Kariesprävention oder -behandlung können Sie sich jederzeit an Ihren Zahnarzt wenden oder die Online-Sprechstunde von check.dental nutzen, um eine erste Einschätzung zu erhalten.

Denken Sie daran: Investitionen in die Zahngesundheit zahlen sich langfristig aus – sowohl für Ihr Wohlbefinden als auch finanziell. Bei Fragen zur Kostenübernahme oder zu Zahnzusatzversicherungen bietet check.dental kompetente Beratung und Unterstützung bei der Finanzierung notwendiger Zahnbehandlungen.

Weiterführende Links

Check.dental - Online Sprechstunde

Alexander Andreev
Zahnarzt & Gründer Check.dental