Teilkrone: Was Patienten über diese Zahnversorgung wissen sollten
Wenn ein Zahn stark beschädigt ist, aber noch nicht vollständig ersetzt werden muss, kann eine Teilkrone die ideale Lösung sein. Diese zahnmedizinische Versorgung stellt einen wichtigen Mittelweg zwischen einer einfachen Füllung und einer vollständigen Krone dar. Doch was genau ist eine Teilkrone und wann kommt sie zum Einsatz?
Eine Teilkrone, auch Onlay oder Overlay genannt, bedeckt im Gegensatz zur Vollkrone nur einen Teil der Zahnoberfläche. Sie wird individuell angefertigt und bietet eine langlebige Lösung für Zähne, die zu stark beschädigt sind, um mit einer herkömmlichen Füllung versorgt zu werden, aber noch genügend gesunde Zahnsubstanz aufweisen.
In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über Teilkronen: von den verschiedenen Materialien über den Behandlungsablauf bis hin zu Kosten und Haltbarkeit. So können Sie gemeinsam mit Ihrem Zahnarzt eine fundierte Entscheidung für Ihre Zahngesundheit treffen.
Was ist eine Teilkrone und wann wird sie eingesetzt?
Eine Teilkrone ist ein individuell angefertigter Zahnersatz, der nur einen Teil des Zahns bedeckt – im Gegensatz zur Vollkrone, die den gesamten Zahn umschließt. Sie wird typischerweise dann verwendet, wenn ein Zahn zu stark beschädigt ist, um mit einer einfachen Füllung versorgt zu werden, aber noch ausreichend gesunde Zahnsubstanz vorhanden ist.
Der entscheidende Vorteil einer Teilkrone liegt in ihrer zahnsubstanzschonenden Eigenschaft. Während bei einer Vollkrone der Zahn rundherum beschliffen werden muss, bleibt bei der Teilkrone deutlich mehr natürliche Zahnsubstanz erhalten. Dies ist nicht nur aus biologischer Sicht vorteilhaft, sondern erhöht auch die Langlebigkeit des Zahns.
Typische Einsatzgebiete für Teilkronen sind:
- Großflächige Defekte, die für eine Füllung zu groß sind
- Zähne mit mehreren beschädigten Höckern
- Frakturgefährdete Zähne, die stabilisiert werden müssen
- Ersatz für alte, insuffiziente Füllungen
- Versorgung nach einer Wurzelkanalbehandlung
Laut aktuellen Studien haben Teilkronen eine durchschnittliche Haltbarkeit von 10-15 Jahren, können bei guter Pflege jedoch deutlich länger halten. Die Überlebensrate nach 10 Jahren liegt bei über 90%.
Materialien für Teilkronen: Vor- und Nachteile im Überblick
Bei der Wahl des Materials für eine Teilkrone spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Ästhetik, Haltbarkeit, Verträglichkeit und nicht zuletzt die Kosten. Die gängigsten Materialien im Überblick:
Material | Vorteile | Nachteile | Haltbarkeit |
---|---|---|---|
Keramik | Hohe Ästhetik, zahnfarben, biokompatibel | Höhere Kosten, kann bei starker Belastung brechen | 10-15 Jahre |
Gold | Sehr langlebig, zahnschonend, geringe Abnutzung | Sichtbar, höhere Kosten | 15-20+ Jahre |
Komposit | Günstig, zahnfarben, schnelle Herstellung | Geringere Haltbarkeit, Verfärbungen möglich | 5-8 Jahre |
Zirkonoxid | Sehr stabil, zahnfarben, biokompatibel | Höhere Kosten, kann Gegenzähne stärker abnutzen | 10-15+ Jahre |
Die Wahl des Materials sollte in Abstimmung mit Ihrem Zahnarzt erfolgen und hängt von verschiedenen Faktoren ab: Position des Zahns, ästhetische Ansprüche, Kaukräfte und natürlich Ihr Budget. Im Frontzahnbereich werden aus ästhetischen Gründen meist zahnfarbene Materialien wie Keramik bevorzugt, während im Seitenzahnbereich auch Gold aufgrund seiner hervorragenden Haltbarkeit eine gute Option darstellt.
Bei Unsicherheiten bezüglich der Materialwahl kann eine zahnmedizinische Zweitmeinung hilfreich sein, wie sie beispielsweise von check.dental angeboten wird.
Der Behandlungsablauf: Von der Diagnose bis zur fertigen Teilkrone
Die Versorgung mit einer Teilkrone erfolgt in der Regel in mehreren Schritten und erstreckt sich über mindestens zwei Termine. Der typische Ablauf gestaltet sich wie folgt:
- Diagnose und Beratung: Der Zahnarzt untersucht den betroffenen Zahn und bespricht mit Ihnen die verschiedenen Behandlungsoptionen.
- Vorbereitung des Zahns: Kariöse Stellen werden entfernt und der Zahn so präpariert, dass die Teilkrone später optimal sitzt. Anders als bei einer Vollkrone bleibt deutlich mehr gesunde Zahnsubstanz erhalten.
- Abformung: Mit einer speziellen Masse wird ein präziser Abdruck Ihres Gebisses genommen, der als Vorlage für die Anfertigung der Teilkrone dient.
- Provisorium: Zum Schutz des präparierten Zahns wird ein temporäres Provisorium eingesetzt.
- Anfertigung im Labor: Ein Zahntechniker fertigt anhand der Abformung die individuelle Teilkrone an. Bei CAD/CAM-Verfahren kann die Teilkrone auch direkt in der Praxis hergestellt werden.
- Einsetzen der Teilkrone: Bei einem zweiten Termin wird das Provisorium entfernt, die Passgenauigkeit der fertigen Teilkrone überprüft und diese dann fest eingesetzt.
Die Behandlung selbst ist in der Regel schmerzfrei, da sie unter lokaler Betäubung durchgeführt wird. Nach dem Einsetzen der Teilkrone kann es zu einer vorübergehenden Empfindlichkeit kommen, die jedoch nach wenigen Tagen abklingen sollte.
Moderne Zahnarztpraxen bieten mittlerweile auch die Möglichkeit, Teilkronen in nur einer Sitzung herzustellen und einzusetzen (CEREC-Verfahren). Hierbei wird der Zahn digital gescannt und die Teilkrone computergestützt direkt in der Praxis gefräst.
Kosten und Kassenleistungen bei Teilkronen
Die Kosten für eine Teilkrone variieren je nach Material, Aufwand und individueller Situation. Als grobe Orientierung können folgende Preisrahmen dienen:
- Keramik-Teilkrone: ca. 500-800 Euro
- Gold-Teilkrone: ca. 600-900 Euro
- Komposit-Teilkrone: ca. 300-500 Euro
- Zirkonoxid-Teilkrone: ca. 600-900 Euro
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bei Teilkronen im Seitenzahnbereich in der Regel nur den Festzuschuss für eine einfache Versorgung. Dieser deckt etwa 50-60% der Kosten für eine Standardversorgung ab. Für hochwertigere Materialien oder ästhetisch anspruchsvollere Lösungen entstehen Mehrkosten, die Sie als Patient selbst tragen müssen.
Eine Zahnzusatzversicherung kann hier sinnvoll sein, um die Eigenanteile zu reduzieren. Die Experten von check.dental beraten Sie gerne zu den verschiedenen Möglichkeiten der Zahnversicherung und Zahnfinanzierung, um die für Sie optimale Lösung zu finden.
Vor Beginn der Behandlung erhalten Sie vom Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan, der die zu erwartenden Kosten transparent aufschlüsselt. Dieser Plan muss von Ihrer Krankenkasse genehmigt werden, bevor die Behandlung beginnen kann.
Pflege und Haltbarkeit von Teilkronen
Die Lebensdauer einer Teilkrone hängt maßgeblich von der richtigen Pflege und regelmäßigen Kontrollen ab. Mit der richtigen Mundhygiene können Teilkronen viele Jahre halten:
Für eine optimale Pflege Ihrer Teilkrone empfehlen sich folgende Maßnahmen:
- Gründliche Zahnreinigung mindestens zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta
- Tägliche Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten, besonders im Übergangsbereich zwischen Teilkrone und natürlichem Zahn
- Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen (1-2 mal jährlich)
- Halbjährliche Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt
- Vermeidung übermäßiger Belastungen (z.B. Nüsse knacken, auf harte Gegenstände beißen)
Bei guter Pflege und regelmäßigen Kontrollen können Keramik- und Goldteilkronen 15 Jahre und länger halten. Komposit-Teilkronen haben in der Regel eine etwas kürzere Lebensdauer von etwa 5-8 Jahren.
Das Wichtigste über Teilkronen auf einen Blick:
- Teilkronen bedecken nur einen Teil des Zahns und sind substanzschonender als Vollkronen
- Geeignet für Zähne mit größeren Defekten, die für Füllungen zu groß sind
- Verfügbare Materialien: Keramik, Gold, Komposit und Zirkonoxid
- Behandlung erfolgt in der Regel in zwei Terminen
- Kosten: ca. 300-900 Euro je nach Material
- Gesetzliche Krankenkassen übernehmen einen Festzuschuss
- Haltbarkeit bei guter Pflege: 10-15+ Jahre
Fazit: Ist die Teilkrone die richtige Wahl für Sie?
Die Teilkrone stellt eine wertvolle Option in der modernen Zahnmedizin dar, wenn es darum geht, stark beschädigte Zähne langfristig zu erhalten. Ihr größter Vorteil liegt in der zahnsubstanzschonenden Präparation, die mehr gesunde Zahnstruktur bewahrt als eine Vollkrone.
Ob eine Teilkrone für Ihre individuelle Situation die optimale Lösung darstellt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: dem Ausmaß der Zahnschädigung, der Position des Zahns, Ihren ästhetischen Ansprüchen und nicht zuletzt Ihrem Budget. Ein ausführliches Beratungsgespräch mit Ihrem Zahnarzt ist daher unerlässlich.
Bei Unsicherheiten kann eine zahnmedizinische Zweitmeinung, wie sie von check.dental angeboten wird, zusätzliche Sicherheit geben. Auch bei Fragen zur Finanzierung oder zu Versicherungsmöglichkeiten stehen Ihnen die Experten von check.dental gerne beratend zur Seite, um die für Sie optimale Lösung zu finden.
Weiterführende Links
- Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) – Wissenschaftliche Informationen zur Zahnmedizin
- Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) – Informationen zu Kassenleistungen
- Bundeszahnärztekammer – Patienteninformationen zu zahnmedizinischen Behandlungen
- Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien – Fachgesellschaft für Zahnersatz
- Initiative proDente – Neutrale Informationen zur Zahngesundheit