Kosten Wurzelbehandlung mit Krone: Was Patienten zahlen…
Eine Wurzelbehandlung mit anschließender Kronenversorgung gehört zu den komplexeren zahnmedizinischen Behandlungen, die sowohl die Zahngesundheit wiederherstellen als auch für ästhetisch ansprechende Ergebnisse sorgen. Doch viele Patienten sind verunsichert, wenn es um die damit verbundenen Kosten geht.
Die Kombination aus Wurzelbehandlung und Krone ist oft notwendig, um stark geschädigte Zähne zu erhalten. Während die Wurzelbehandlung das Innere des Zahns saniert, schützt die Krone den geschwächten Zahn vor weiteren Schäden und stellt seine Funktion wieder her.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Kosten bei einer Wurzelbehandlung mit Krone auf Sie zukommen können, welche Faktoren den Preis beeinflussen und welche Möglichkeiten der Kostenübernahme durch Krankenkassen bestehen.
Grundlagen: Was umfasst eine Wurzelbehandlung mit Krone?
Bevor wir uns den Kosten widmen, ist es wichtig zu verstehen, was bei dieser Behandlung eigentlich passiert. Eine Wurzelbehandlung (Endodontie) wird notwendig, wenn der Zahnnerv durch Karies, Risse oder Traumata entzündet oder abgestorben ist.
Der Zahnarzt entfernt dabei das infizierte Gewebe aus dem Wurzelkanal, reinigt diesen gründlich und füllt ihn anschließend mit einem speziellen Material. Nach einer erfolgreichen Wurzelbehandlung ist der Zahn jedoch oft geschwächt und braucht zusätzlichen Schutz.
Hier kommt die Krone ins Spiel. Sie umschließt den behandelten Zahn vollständig und schützt ihn vor Brüchen und weiteren Schäden. Gleichzeitig stellt sie die natürliche Zahnform und -funktion wieder her.
Laut Statistiken der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung werden in Deutschland jährlich etwa 7 Millionen Wurzelbehandlungen durchgeführt, von denen ein Großteil anschließend mit Kronen versorgt wird.
Kosten einer Wurzelbehandlung: Kassenleistung vs. Privatleistung
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen grundsätzlich die Kosten für eine medizinisch notwendige Wurzelbehandlung bei erhaltungswürdigen Zähnen. Allerdings gibt es hier Einschränkungen, besonders bei den hinteren Backenzähnen (Molaren).
Die Basisleistung der gesetzlichen Krankenkassen umfasst in der Regel:
- Röntgenaufnahmen zur Diagnose
- Betäubung des betroffenen Bereichs
- Öffnung des Zahns und Entfernung des infizierten Gewebes
- Reinigung und Aufbereitung der Wurzelkanäle
- Füllung der Wurzelkanäle mit Standardmaterial
- Provisorische Füllung des Zahns
Zusätzliche Leistungen, die als Privatleistungen abgerechnet werden können:
- Verwendung eines Operationsmikroskops (ca. 80-150 €)
- Elektronische Längenmessung der Wurzelkanäle (ca. 25-40 €)
- Spezielle Spültechniken (ca. 30-60 €)
- Thermoplastische Wurzelfüllung (ca. 50-100 € pro Kanal)
- Adhäsiver Verschluss (ca. 40-70 €)
Je nach Komplexität des Falls und gewählten Zusatzleistungen kann eine Wurzelbehandlung als Privatleistung zwischen 200 € und 500 € kosten. Bei mehrwurzeligen Zähnen oder komplizierten Fällen können die Kosten auch höher ausfallen.
Kosten für eine Zahnkrone nach Wurzelbehandlung
Nach einer Wurzelbehandlung ist der Zahn oft stark geschwächt und benötigt einen stabilen Aufbau sowie eine schützende Krone. Die Kosten hierfür setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen.
Bei gesetzlich Versicherten übernimmt die Krankenkasse einen Festzuschuss für die Krone. Dieser richtet sich nach dem sogenannten Regelversorgungskonzept und deckt etwa 50-65% der Kosten für eine einfache Metallkrone ab.
Die Gesamtkosten für eine Krone variieren je nach Material und Ausführung:
Kronenart | Materialkosten | Gesamtkosten (ca.) | Eigenanteil GKV-Patient (ca.) |
---|---|---|---|
Vollmetallkrone | 150-250 € | 400-600 € | 150-300 € |
Metallkeramikkrone | 250-450 € | 600-900 € | 300-600 € |
Vollkeramikkrone | 400-700 € | 800-1.200 € | 500-900 € |
Zirkonkrone | 500-800 € | 900-1.400 € | 600-1.100 € |
Zusätzlich zur Krone selbst fallen oft Kosten für einen Stiftaufbau an, wenn der Zahn nach der Wurzelbehandlung zu stark geschädigt ist. Ein solcher Aufbau kann je nach Material und Aufwand zwischen 150 € und 350 € kosten.
Faktoren, die die Gesamtkosten beeinflussen
Die Gesamtkosten einer Wurzelbehandlung mit anschließender Kronenversorgung werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst:
- Zahnposition und Komplexität: Molaren mit mehreren Wurzelkanälen sind aufwendiger zu behandeln als Frontzähne.
- Behandlungsmethoden: Moderne Techniken wie maschinelle Aufbereitung oder Mikroskop-Einsatz erhöhen die Kosten.
- Materialwahl für die Krone: Hochwertige Materialien wie Vollkeramik oder Zirkon sind teurer als Metalllegierungen.
- Notwendigkeit eines Stiftaufbaus: Bei stark zerstörten Zähnen erhöht ein zusätzlicher Stiftaufbau die Kosten.
- Regionale Unterschiede: In Großstädten sind die Behandlungskosten oft höher als in ländlichen Gebieten.
Auch der Versicherungsstatus spielt eine entscheidende Rolle: Privatpatienten zahlen in der Regel höhere Einzelpositionen, erhalten dafür aber oft eine umfassendere Behandlung mit modernsten Methoden.
Möglichkeiten zur Kostenreduzierung und Finanzierung
Angesichts der potenziell hohen Kosten suchen viele Patienten nach Wegen, diese zu reduzieren oder besser zu verteilen. Hier einige Optionen:
Zahnzusatzversicherung: Eine gute Zahnzusatzversicherung kann bis zu 90% der Kosten für hochwertige Versorgungen übernehmen. Allerdings muss diese bereits vor Feststellung der Behandlungsnotwendigkeit abgeschlossen sein.
Bonusheft: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, dokumentiert im Bonusheft, können den Zuschuss der gesetzlichen Krankenkasse um 20-30% erhöhen.
Härtefallregelungen: Für Patienten mit geringem Einkommen gibt es besondere Härtefallregelungen, die zu einer höheren Kostenübernahme durch die Krankenkasse führen können.
Ratenzahlung: Viele Zahnarztpraxen bieten zinsgünstige Ratenzahlungen an. Alternativ gibt es spezialisierte Finanzierungsanbieter für Zahnbehandlungen.
Der Implantatkostenrechner und die Beratung zur Zahnfinanzierung von check.dental können Ihnen helfen, die Kosten im Vorfeld besser einzuschätzen und passende Finanzierungslösungen zu finden.
Zusammenfassung: Kosten Wurzelbehandlung mit Krone
- Wurzelbehandlung (Kassenleistung): 0-100 € Eigenanteil
- Wurzelbehandlung (mit Zusatzleistungen): 200-500 €
- Stiftaufbau (falls nötig): 150-350 €
- Krone (je nach Material): 400-1.400 € Gesamtkosten
- Eigenanteil für GKV-Versicherte: ca. 150-1.100 €
- Gesamtkosten für Privatpatienten: ca. 750-2.250 €
Lassen Sie sich vor der Behandlung einen detaillierten Heil- und Kostenplan erstellen und prüfen Sie Ihre Versicherungsleistungen!
Fazit: Investition in langfristige Zahngesundheit
Eine Wurzelbehandlung mit anschließender Kronenversorgung stellt zwar eine finanzielle Belastung dar, ist aber oft die einzige Möglichkeit, einen stark geschädigten Zahn zu erhalten. Die Alternative – die Extraktion und spätere Versorgung mit Implantaten oder Brücken – ist in der Regel noch kostenintensiver.
Vor der Behandlung sollten Sie sich umfassend über alle Optionen informieren und einen detaillierten Heil- und Kostenplan erstellen lassen. Eine Zweitmeinung kann ebenfalls hilfreich sein, um die Notwendigkeit und den Umfang der Behandlung zu bestätigen.
Der Online-Zahnarzt und der Service zur Zweitmeinung von check.dental bieten Ihnen die Möglichkeit, unkompliziert eine fachkundige Einschätzung zu erhalten, ohne gleich einen weiteren Praxistermin vereinbaren zu müssen.
Denken Sie daran: Die Investition in Ihre Zahngesundheit ist eine Investition in Ihre Lebensqualität. Mit der richtigen Planung und Beratung lassen sich auch komplexe Behandlungen wie eine Wurzelbehandlung mit Krone finanziell bewältigen.
Weiterführende Links
- Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung: Informationen zur Wurzelkanalbehandlung
- Bundeszahnärztekammer: Patienteninformationen
- Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde: Patienteninformationen
- Verbraucherzentrale: Zahnersatz – Was zahlt die Krankenkasse?
- GKV-Spitzenverband: Informationen zu Zahnersatz und Festzuschüssen