Kosten für ein Implantat mit Knochenaufbau

Kosten für ein Implantat mit Knochenaufbau: Was Patienten wissen sollten

Zahnimplantate gelten heute als optimale Lösung für fehlende Zähne. Doch nicht immer ist ausreichend Kieferknochen vorhanden, um ein Implantat sicher zu verankern. In solchen Fällen wird ein Knochenaufbau (Augmentation) notwendig. Diese zusätzliche Behandlung wirkt sich natürlich auch auf die Gesamtkosten aus.

Die Kosten für ein Implantat mit Knochenaufbau variieren je nach individuellem Fall erheblich. Faktoren wie Art und Umfang des Knochenaufbaus, verwendete Materialien und regionale Preisunterschiede spielen eine wichtige Rolle. Für Patienten ist es oft schwierig, die tatsächlichen Kosten im Vorfeld einzuschätzen.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Kosten bei einem Zahnimplantat mit Knochenaufbau auf Sie zukommen können, welche Faktoren den Preis beeinflussen und welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt. Eine fundierte Aufklärung hilft Ihnen, die richtige Entscheidung für Ihre Zahngesundheit zu treffen.

Grundlagen: Warum ist ein Knochenaufbau bei Implantaten manchmal notwendig?

Bevor wir uns den Kosten widmen, ist es wichtig zu verstehen, warum ein Knochenaufbau überhaupt erforderlich sein kann. Nach einem Zahnverlust bildet sich der Kieferknochen allmählich zurück – ein natürlicher Prozess, der als Atrophie bezeichnet wird. Ohne ausreichendes Knochenvolumen kann ein Implantat nicht stabil verankert werden.

Ein Knochenaufbau wird in folgenden Situationen notwendig:

  • Nach längerer Zahnlosigkeit, wenn bereits Knochensubstanz verloren gegangen ist
  • Nach Zahnextraktionen, besonders wenn Entzündungen vorlagen
  • Bei angeborenen Knochendefekten
  • Bei Verletzungen oder Traumata im Kieferbereich
  • Bei Implantation im Oberkiefer-Seitenzahnbereich (Sinuslift)

Der Knochenaufbau kann entweder vor der Implantation (zweizeitiges Verfahren) oder gleichzeitig mit der Implantation (einzeitiges Verfahren) durchgeführt werden. Die Wahl des Verfahrens hängt vom vorhandenen Knochenvolumen und der klinischen Situation ab und beeinflusst auch die Gesamtkosten.

Laut aktuellen Studien benötigen etwa 40-60% aller Implantatpatienten eine Form des Knochenaufbaus, um optimale Langzeitergebnisse zu erzielen.

Kostenübersicht: Was kostet ein Implantat mit Knochenaufbau?

Die Kosten für ein Zahnimplantat mit Knochenaufbau setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Hier ein Überblick über die typischen Kostenfaktoren:

Leistung Durchschnittliche Kosten Einflussfaktoren
Implantat (Schraube) 800 – 1.500 € Hersteller, Material, Qualität
Kleiner Knochenaufbau 300 – 600 € Verwendetes Material, Umfang
Mittlerer Knochenaufbau 600 – 1.200 € Verwendetes Material, Umfang
Umfangreicher Knochenaufbau 1.200 – 2.500 € Verwendetes Material, Umfang
Sinuslift (Kieferhöhlenbodenerhöhung) 800 – 2.000 € Einseitiger/beidseitiger Eingriff
Abutment und Krone 800 – 1.500 € Material, Herstellungsart
Diagnostik (3D-Röntgen, etc.) 150 – 300 € Art der Untersuchung
Gesamtkosten pro Implantat 2.050 – 5.800 € Abhängig vom Umfang des Knochenaufbaus

Bitte beachten Sie, dass diese Preise Durchschnittswerte darstellen und je nach Region, Praxis und individueller Situation erheblich variieren können. Ein detaillierter Heil- und Kostenplan Ihres Zahnarztes gibt Ihnen Gewissheit über die tatsächlichen Kosten in Ihrem speziellen Fall.

Einflussfaktoren auf die Kosten beim Knochenaufbau

Die Kosten für einen Knochenaufbau werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die Sie bei Ihrer Planung berücksichtigen sollten:

1. Art des Knochenersatzmaterials: Es gibt verschiedene Materialien für den Knochenaufbau, die sich in Preis und Eigenschaften unterscheiden:

  • Autologer Knochen (eigener Knochen): Wird aus anderen Körperbereichen entnommen, meist kostengünstiger beim Material, aber mit zusätzlichem operativen Aufwand verbunden
  • Allogenes Material (menschlicher Spenderknochen): Mittleres Preissegment
  • Xenogenes Material (tierischen Ursprungs): Häufig vom Rind, mittleres bis höheres Preissegment
  • Alloplastisches Material (synthetisch): Verschiedene Preisklassen je nach Herstellungsverfahren

2. Umfang des Knochenaufbaus: Je größer der aufzubauende Bereich, desto höher die Kosten. Ein kleiner lokaler Aufbau ist deutlich günstiger als ein umfangreicher Knochenaufbau bei starker Atrophie.

3. Behandlungsmethode: Ein einzeitiges Verfahren (Implantation und Knochenaufbau in einer Sitzung) kann kostengünstiger sein als ein zweizeitiges Verfahren mit separaten Eingriffen.

4. Zusätzliche Maßnahmen: Membranen zur Abdeckung des Augmentats, Schrauben zur Fixierung oder spezielle Techniken wie die Schalentechnik erhöhen die Kosten.

Kostenerstattung: Was übernehmen die Krankenkassen?

Die Frage der Kostenübernahme ist für viele Patienten entscheidend. Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung:

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel keine Kosten für Implantate und Knochenaufbau. In bestimmten Ausnahmefällen (z.B. bei schweren Kieferdefekten nach Unfällen oder Tumoroperationen) kann eine teilweise Kostenübernahme möglich sein. Für den Zahnersatz (Krone auf dem Implantat) gibt es einen Festzuschuss, der sich am Befund orientiert.

Private Krankenversicherung (PKV): Private Krankenversicherungen übernehmen je nach Tarif oft einen großen Teil oder sogar die gesamten Kosten für Implantate und Knochenaufbau. Die genaue Erstattung hängt von Ihrem individuellen Versicherungsvertrag ab.

Zahnzusatzversicherungen: Eine speziell auf Zahnersatz ausgerichtete Zusatzversicherung kann einen erheblichen Teil der Kosten abdecken. Wichtig ist, dass die Versicherung bereits vor der Behandlungsplanung abgeschlossen wurde und Implantate sowie Knochenaufbau im Leistungsumfang enthalten sind.

Auf einen Blick: Kosten für Implantat mit Knochenaufbau

  • Gesamtkosten pro Implantat mit Knochenaufbau: ca. 2.050 – 5.800 €
  • Gesetzliche Krankenkassen übernehmen in der Regel keine Kosten für Implantate und Knochenaufbau
  • Private Krankenversicherungen erstatten je nach Tarif einen Teil oder die gesamten Kosten
  • Zahnzusatzversicherungen können eine sinnvolle Ergänzung sein
  • Finanzierungsmöglichkeiten wie Ratenzahlung oder Zahnkredit können die finanzielle Belastung verteilen

Finanzierungsmöglichkeiten: So machen Sie die Behandlung bezahlbar

Wenn die Kosten für ein Implantat mit Knochenaufbau Ihr Budget übersteigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Behandlung dennoch zu realisieren:

  1. Ratenzahlung über die Zahnarztpraxis: Viele Zahnärzte bieten ihren Patienten die Möglichkeit einer zinslosen oder zinsgünstigen Ratenzahlung an.
  2. Dentalkredit: Spezielle Zahnkredite mit günstigen Konditionen können über die Praxis oder direkt bei Finanzdienstleistern beantragt werden.
  3. Zahnzusatzversicherung: Für zukünftige Behandlungen kann der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung sinnvoll sein.
  4. Behandlung im Ausland: In einigen Nachbarländern sind Implantate mit Knochenaufbau günstiger. Beachten Sie jedoch mögliche Qualitätsunterschiede und Schwierigkeiten bei Nachbehandlungen.
  5. Alternativen prüfen: In manchen Fällen können kostengünstigere Alternativen wie eine Brücke oder herausnehmbarer Zahnersatz eine Option sein.

Bei check.dental bieten wir eine umfassende Beratung zur Zahnfinanzierung an. Mit unserem Implantatkostenrechner können Sie vorab eine Kostenschätzung erhalten und verschiedene Finanzierungsoptionen vergleichen. Unsere Experten helfen Ihnen, die für Sie optimale Lösung zu finden.

Fazit: Investition in langfristige Zahngesundheit

Ein Zahnimplantat mit Knochenaufbau stellt zwar eine erhebliche finanzielle Investition dar, bietet jedoch langfristig viele Vorteile. Die natürliche Kaufunktion, der Erhalt des Kieferknochens und die ästhetisch ansprechende Lösung rechtfertigen für viele Patienten die höheren Kosten im Vergleich zu alternativen Versorgungen.

Wichtig ist eine umfassende Beratung und transparente Kostenaufklärung vor Behandlungsbeginn. Lassen Sie sich einen detaillierten Heil- und Kostenplan erstellen und prüfen Sie verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Eine Zweitmeinung kann zusätzliche Sicherheit geben.

Bei check.dental unterstützen wir Sie mit unserem Online Zahnarzt und dem Service zur Zweitmeinung. Unsere Experten prüfen Ihren Behandlungsplan und beraten Sie zu Alternativen und Finanzierungsmöglichkeiten. Nutzen Sie unseren Implantatkostenrechner, um einen ersten Überblick über die zu erwartenden Kosten zu erhalten.

Weiterführende Links

Check.dental - Online Sprechstunde

Alexander Andreev
Zahnarzt & Gründer Check.dental